Es soll ja regnen, ja, ist notwendig, aber ausgerechnet auf meinem Weg zum Schloss? Nun schleppe ich die ganze Zeit den Schirm mit … so meine Gedanken, auf dem Weg zum wirklich sehr imposanten Schloss Ehrenstein in Ohrdruf. Bin wieder mal die letzte und schon ging es mit dem Fahrstuhl in die obere Etage zum KUBUS MAGIKUS – es war wirklich eine magische Videoinstallation der besonderen Art über die Geschichte des Schlosses. Für die „Draußengebliebenen“ erzählte uns Peter Cramer von „seinem“ Schloss. Schon als Kind war er jeden Sonntag bei den jungen Naturforschern, dies erzählte er eindrucksvoll in der anschließenden Dino- und Gesteinsausstellung, wo auch Fundstücke von ihm liegen.
Aber von vorn. Das beeindruckendste vom Schloss war natürlich der Brand im November 2013 kurz vor der Neueröffnung. Jeder kann sich erinnern, wie er davon erfahren hat.
Im Kubus Magikus erfuhr man schon, wann wer das Schloss besessen hat und wer was gebaut hat, aber mich hat es erschüttert, wie es in der DDR-Zeit hinterlassen wurde. 1971 fand sich eine Gruppe Mutiger und fing einfach an … wie schwer das war, kann sich jeder denken. Mit der Wende kamen Fördergelder und Stück für Stück wurde es wieder zum Schmuckstück … bis zum November 2013 …. es setzte eine Schockstarre ein … so viel war unwiederbringlich verloren … aber Herr Cramer berichtete auch, dass eine sehr gute Versicherung abgeschlossen wurde, Städtebauförderung und Denkmalpflege steuerten bei und viele Spenden (unsere Kraußers sind auch auf den Spenderpflastersteinen zu sehen). Und wieder ging es „von vorn“ los. Und es hat sich sehr gelohnt. Mit viel Akribie wurde geforscht, welche Farben die Zimmer hatten, wie die Goldverzierungen angebracht wurden (das Gold wurde auf Öl gelegt), wo Kamine standen (mit Schornsteinen aus Holz) und vieles mehr.
Das Schloss beherbergt auch die Geschichte Ohrdrufs – was da alles hergestellt wurde … Puppen konnte man sich denken und Schaukelpferde hatte man gehört, aber Bauhausstühle, Koffer und die Papierlampions meiner Kindheit – schon beeindruckend. Und Möbel für die Sowjetunion und Kewpies für die USA.
Viele Ausstellungsstücke wurden gespendet und wieder beschafft. Der Brand hat ja fast alles zerstört – davon zeugt ein verkohlter Teddy – er hatte noch 999 Geschwister (sie hatten Namen und Geburtstage).
Von den vielen Eindrücken hungrig geworden, hat Jürgen uns in der Schlossgartenpassage angemeldet, wo wir sehr nett bedient wurden. Dort konnten wir gemütlich mit unseren Freunden von der SHG Muskelkranke Bad Salzungen ein Schwätzchen halten. Lange konnte man sich nicht sehen.
Ein großes Dankeschön an Jürgen Kraußer für die Organisation und natürlich bei Peter Cramer für die persönliche faszinierende Führung.
Die Veranstaltung wurde durch das Landratsamt Gotha unterstützt, wir sagen Dankeschön.
Text: Katrin Schneider, Bilder: Mitglieder der SHG
Che Guevara
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aktualisiert am: 31. Oktober 2024